Biografiearbeit

 

Exponate der Ausstellung

BIOGRAFIEARBEIT

Bild: Ausschnitt aus einem Biografie-Chart von Mercury Press

DER ROTE FADEN

„Auf die Frage nach dem Sinn des Lebens antwortet jeder mit seinem eigenen Lebenslauf.“ György Konrád. „Lebenswege“ nennt Karl-Heinz Finke seine internationale Biografiearbeit, die in aller Welt - von Deutschland über Großbritannien, Ungarn, Thailand, Indien, China bis nach Australien und Neuseeland nachgefragt wird.

ICH-DU-WIR BIOGRAFIEARBEIT

Skulptur Ich-Du-Wir zur Biografiearbeit von 
Hendrik Woorts

Der Lebenslauf des Menschen ist Ausgangspunkt der Biografiearbeit. In jedem Menschenleben gibt es Erlebnisse, Ereignisse und Krisen, die Fragen nach den Zusammenhängen und dem Sinn entstehen lassen.

Anthroposophische Biografiearbeit setzt bei den aktuellen Fragestellungen der Menschen an und lässt sich von diesen leiten. Sie begleitet und unterstützt den individuellen Entwicklungsweg. Biografiearbeit kann dazu beitragen, eine fragende und offenere Haltung der eigenen Biografie gegenüber zu entwickeln und dadurch Zusammenhänge bewusst zu empfinden, zu erkennen und anzuerkennen. Dies schafft die Grundlage zu freierem Gestalten der eigenen Zukunft. 

Biografiearbeit auf anthroposophischer Grundlage ermöglicht aufzuzeigen, wie im Lebenslauf über das Individuelle hinaus auch biografische Rhythmen und Gesetzmäßigkeiten wirken und wie die eigene Biografie eingebettet ist in die allgemeine menschliche Entwicklung. Dadurch können biografische Erfahrungen besser verstanden werden. Im Erkennen dessen, was sich entwickeln will, kann die Lebensgestaltung bewusster ergriffen werden.

Darüber hinaus gibt es im Lebenslauf des Menschen Erlebnisse und Ereignisse, deren Ursachen oder Wirkungen sich nicht innerhalb eines Erdenlebens finden lassen. Biografiearbeit auf anthroposophischer Grundlage versteht aus ihrem Welt- und Menschenbild den Lebenslauf als einen langen Entwicklungsweg der menschlichen Individualität durch aufeinander bezogene vergangene und zukünftige seiner Einstellungen und Handlungen, die dem Menschen in späteren Zeiten und weiteren Erdenleben als Schicksal begegnet.

Biografiearbeit will den Menschen dabei unterstützen, selbstbewusst freier Gestalter seines Schicksals zu werden.

Biografiearbeit geht untersuchend, fragenorientiert und phänomenologisch vor. Sie setzt als Persönlichkeitsentwicklung und Lernprozess unterhalb der Therapieschwelle an; sie beginnt eher mit einer Frage als mit einer Diagnose.

Am Forum Kreuzberg wurden Kurse in den Bereichen Erwachsenenbildung, soziale Entwicklung, Schicksalslernen und Persönlichkeitsentwicklung von Coenraad van Houten geleitet, während Gudrun Burkhard 1992 ein Biografie-Training startete. Beide Bereiche – Erwachsenenbildung und Selbstreflexions- oder Biografiearbeit – trugen zu zukünftigen Lebenswege Workshops und Trainings bei, und ergaben einen besonderen Ansatz: Die individuelle, soziale und organisatorische Entwicklung wird durch die Linse des von Bernard Lievegoed entwickelten Phasen Modells betrachtet. Diese beschreibt die biographische Bewusstseins-entwicklung des Menschen im Kontext mit der Entwicklung von Menschheit, Erde und Kosmos und lässt sich auch auf Menschengruppen und Organisationen anwenden. 1997 gab Gudrun Burkhard ihren Wunsch bekannt, in Rente zu gehen, und half

Stand/heute: Die heute weltweite Bewegung für Biografiearbeit auf Grundlage der Anthroposophie begann am NPI, dem Niederländischen Pädagogischen Institut. Dort wurde im Rahmen der Organisationsentwicklung nach einer Methode gesucht, mit Führungspersonen persöhnlichkeitsentwickelnd zu arbeiten. Mit der ersten Veröffentlichung des Institutsgründers, Bernhard Lievegoed, dem Buch Lebenskrisen – Lebenschancen – Die Entwicklung des Menschen zwischen Kindheit und Alter im Jahre 1979 wurde die Methode in einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Heute gibt es in fast allen Ländern Kolleginnen und Kollegen, die mit Methoden, denen das Anthroposophische Menschenbild und die daraus abgeleiteten Entwicklungsphasen zu Grunde liegen, arbeiten. Alle zwei Jahre gibt es eine Weltweite Konferenz als Netzwerktreffen der Biografie-Berater. Zur Qualitätssicherung gibt es das Internationale Trainerforum für Biografiearbeit auf Grundlage der Anthroposophie (ITF) zur Zertifizierung von Ausbildungen und Berufsvereinigungen für Biografiearbeit in vielen Ländern, in denen die tätigen Kolleginnen und Kollegen zusammengeschlossen sind.

Zukunftsperspektiven/Herausforderungen: Derzeit wächst die Bewegung so schnell, dass nach neuen Formen der internationalen Zusammenarbeit und der Zertifizierung neuer Ausbildungen gesucht wird.

Text: Karl-Heinz Finke, Helmut Riethmüller

 

 

Karl-Heinz Finke sieht die Biografiearbeit als Entwicklungsbegleitung für Menschen und Organisationen: 

  • Unterstützung bei Orientierungs-, Sinn- und Richtungsfragen
  • Durchführung von Workshops und Weiterbildungen in Biografie-Arbeit
  • Seit 1997 tätig in: 
  • Inspirationsquelle unserer Arbeit ist Anthroposophie – Menschen-Weisheit

 

Lebenswege… startete 1992 mit der Entwicklung des ersten eigenen Biographie-Trainingsprogramms am Forum Kreuzberg. Von 1998 bis 2005 fanden drei deutsche Biografie Weiterbildungen dort statt. Später entschied sich Lebenswege, die Ausbildung in einer zentral gelegenen deutschen Stadt zu anzubieten und startete den vierten Biografie Trainingszyklus 2004 in Kassel. Momentan findet bis Oktober 2019 der zehnte Zyklus der deutschen Biografie Weiterbildung am Anthroposophischen Zentrum in Kassel-Wilhelmshöhe statt.

Im Jahre 2002 begann mit einer Weiterbildung in England die internationale Tätigkeit unter dem Namen Living-way. Es folgten Anfragen und Weiterbildungen in Australien, Neuseeland, Indien, Thailand und Taiwan.

Die Struktur des Lebenswege-Trainings hat eine Reihe von Veränderungen erfahren. Das aktuelle Format haben wir in Australien entwickelt. Es ist eine Mischung aus Fernlernmaterial und Kontakt-Workshop. Die Ausbildung besteht aus vier dreitägigen Modulen pro Jahr über drei Jahre, beginnend mit einem zusätzlichen Grundlagen-Seminar und begleitet von drei jährlichen Projekten.

Lebenswege bietet Kurse, Weiterbildungen und in-house Kurse, die der persönlichen und beruflichen Entwicklung dienen.

Unser Weiterbildungsangebot richtet sich an Menschen in pädagogischen, sozialen, therapeutischen und beratenden Tätigkeitsfeldern, die sich für Biografiearbeit, persönliche Entwicklung, Selbst-Führung interessieren und zusätzliche Qualifikation auf Grundlage einer holistischen oder spirituellen Perspektive erarbeiten wollen.

Jeder Mensch ist Einmalig, so das man fast sagen kann, jeder Mensch ist ein Kunstwerk für sich. Sie brauchen nicht mal unbedingt eine Kopie in Form einer Skulptur oder einer anderen Kunstform, die das betonen soll.

Man muss nur durch die Straßen gehen und schon kann man so  viel  „Kunst“ herumlaufen sehen, die in dieser Menge nicht einmal in Museen zu finden sind. Nur, leider betrachten wir uns sehr selten und im Allgemeinen als Kunstwerk, Sonderfälle aus-genommen. Dafür schauen wir uns doch lieber Gegenstände aller Art an, Skulpturen, Gemälde, Bilder, dasjenige was man halt eher mit Kunst verbindet.

Jeder Mensch hat andere Begabungen und Fähigkeiten. Wir können sie entdecken und benutzen aber auch einfach unbeachtet lassen. Durch sie werden wir auch selbst zum unver-wechselbaren Exemplar.

Es hat also einen Sinn, wenn ich kurze Beine habe, eine schiefe Nase oder nicht meine Wunsch-haarfarbe. Demnach haben wir den größten Wert, den es auf Erden überhaupt gibt, stellen sie sich das mal vor! Da können noch so viele Millionen Euros geboten werden für Kunstwerke, das Kunst-werk Mensch aber, ist unbezahlbar!

Diese menschlichen Kunstwerke, also wir alle, haben trotz der Unterschiede einiges  Gemeinsam: wir alle haben Ausnahmslos eine Biografie. Wir alle tragen eine bestimmte Biografie in uns, die nicht erst bei der Geburt sozusagen seinen Lauf nahm, sondern bereits weit davor. Vielleicht sogar sehr weit davor. Mit diesem Teil der Biografie haben wir die Bühne der Welt, im hier und jetzt, betreten um damit den Lebensweg ein Stückweit zu vervoll-ständigen. Manchmal gelingt dieses gut und manch-mal auch weniger gut, uns als Kunstwerk empor zu leben und vielleicht sogar als fertiggestellt zu erachten.

 

Galerie/Medien

 

Entwicklung

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