Nachhaltiges Geldwesen
Exponate der Ausstellung
ZU WIRTSCHAFT, GELD UND SOZIALEM LEBEN
DER CHIEMGAUER
GLS GEMEINSCHAFTSBANK
WINDRÄDER FINANZIERT VON DER TRIODOS BANK
Wenn Menschen ernst genommen werden sollen, muss das Kapital den Menschen dienen – und nicht umgekehrt. Diejenigen, die die Einsichten von Rudolf Steiner in Finanzen und Ökonomie unterstützen, tragen zur heutigen Herausforderung bei, ethische, soziale und ökologische Wege zur Finanzierung von Initiativen und Institutionen zu entwickeln, die aus Idealen wirken und nicht nur Gewinn suchen. Für das praktische Leben sind Ideale die führenden Sterne, die es uns ermöglichen, eine humanere und nachhaltigere Gesellschaft zu schaffen.
Der bewusste Umgang mit Geld, der die Verantwortung für die Art und Weise, in der das Kapital genutzt wird, übernimmt, profitiert von einem größeren gesellschaftlichen Kontext. Die Verwirklichung der Aufgaben des Lebens und die Entdeckung und Entfaltung von Einsichten und Fähigkeiten, ohne die das Wirtschaftsleben atrophiert. Neuer Wert kommt nicht von Investitionen nur, sondern von Investitionen in einer Weise, die das Interesse an der menschlichen Gesundheit zeigen. Neue Zusammenhänge werden dann geschaffen, Verantwortung wird geteilt, und wir können Freude an der Gestaltung der Gesellschaft haben.
Wenn Investitionen bedeutet, dass menschliche Fähigkeiten und Fähigkeiten für andere zugänglich sind, ist das Geben die Grundlage, diese Fähigkeiten und Fähigkeiten zuerst zu entdecken. Das Geben kann der produktivste Gebrauch des Geldes sein, da es nicht die Freiheit des Empfängers begrenzt, sondern ihm die Grundlage für seine eigene Tätigkeit gibt, ihn stärkt und ermutigt, neuen Boden zu brechen.
Nach ihrem Verhältnis an der Arbeit von Rudolf Steiner, weltweit sind heute über ein Dutzend Banken zusammen mit anderen Finanzinstituten und zahlreichen Stiftungen tätig, die das Geldverhalten beeinflussen, so dass der Profit nicht als Ziel für sich betrachtet wird, sondern als Metrik für die soziale Gültigkeit eines Unternehmens. Wahre Wirtschaft verbindet Profitabilität mit menschlichen und nachhaltigen Ergebnissen.
Die Triodos Bank hat die Global Alliance for Banking on Values im März 2009 mitbegründet. Diese ist ein Netzwerk von werteorientierten Banken, die durch Finanzierung eine nachhaltige Zukunft für die Umwelt sowie unterversorgte Menschen und Sektoren mitgestalten will.
Zum vierten Mal präsentiert der von Facing Finance koordinierte Fair Finance Guide Deutschland (FFG) das Niveau sozialer und ökologischer Nachhaltigkeitsregeln bei deutschen Banken und Sparkassen.
Text von: www.anthroposophische-gesellschaft.org
Das Ziel des Chiemgauer Regiogelds ist die Stärkung und Bildung regionaler Wirtschaftskreisläufe und die Förderung gemeinnütziger Vereine in der Region Chiemgau. Die wirtschaftliche Abwicklung obliegt seit 2008 der Sozialgenossenschaft Regios eG, ideeller Träger ist der Chiemgauer e. V. mit 3.600 Mitgliedern, darunter 600 Unternehmen und 250 gemeinnützige Vereine aus der Region. Das Verbreitungsgebiet ist beschränkt auf die Landkreise Rosenheim und Traunstein.
Das Chiemgauer Regiogeld gibt es als Gutscheinsystem und in bargeldloser Form, der Regiocard. Die Chiemgauer-Initiative kooperiert bei der Kontoführung und der Zahlungsabwicklung mit regionalen und ethisch-ökologisch orientierten Banken.
Um beim Chiemgauer mitmachen zu können, werden alle Nutzer des Regiogeldes, also Verbraucher, Unternehmen, Vereine, Kommunen und sonstige Partner, Mitglied beim Trägerverein. Die Idee dahinter ist eine direktdemokratische Selbstverwaltung der Initiative.
Sicherheitsmerkmale: Die Scheine verfügen über 14 Sicherheitsmerkmale. So sind die Scheine einzeln nummeriert und mit einem Barcode zur Prüfung versehen.
Deckung: Die Chiemgauer sind durch Euro 1 zu 1 gedeckt. Für die Gutschein-Variante hat der herausgebende Verein eine Rücklage bei einer Bank gebildet. Die bargeldlose Variante wird durch die kooperierenden Banken gedeckt.
Aktuelle Zahlen: Ende 2015 wurde das Regiogeld von 593 Unternehmen akzeptiert und von knapp 3.900 Mitgliedern genutzt.[3] Im Umlauf waren über 694.000 Chiemgauer. Die Umsätze des Chiemgauer-Netzwerks lagen im ersten Jahr 2003 bei 70.000 Euro, und 2014 bei 7,4 Mio. Euro. Das jährliche Wachstum lag bei 21 %. Damit ist der Chiemgauer das derzeit größte Regiogeld-System im deutschsprachigen Raum und eine der erfolgreichsten Komplementärwährungen der Welt.
Bankgeschäft, das Schule macht: Ende der 1960er-Jahre im Ruhrgebiet, in Bochum. Es ist die Zeit des Wirtschaftswunders. Gleichzeitig sind signifikante gesellschaftliche Umbrüche wahrnehmbar: Studenten*innenproteste, die Friedensbewegung, der Kampf für Frauenrechte und gegen Rassismus.
Bei einer Gruppe von Menschen verfestigt sich der Entschluss, eine neue, alternative Bank gründen zu wollen. Ihre Vision umfasst nicht weniger, als das Geldsystem zu verändern, damit Geld für die Menschen da ist, nicht umgekehrt.
Es sind dieselben Menschen, die Ende der 60er-Jahre eine der ersten Waldorfschulen des Ruhrgebiets gegründet und gemeinschaftlich finanziert hatten, weil keine der örtlichen Banken einen Kredit für eine freie Schule gewähren wollte. Da auch von öffentlichen Stellen keine Unterstützung zu erwarten gewesen war, hatte man sich selbst geholfen – mit Mut und Solidarität.
So konnte eine alte Villa in Langendreer als Schulhaus erworben werden. Die Villa gehört noch heute zu den Gebäuden der Schule in Langendreer. Es war eine der ersten Waldorfschulen des Ruhrgebiets, die seither vielen Kindern einen erfolgreichen Start ins Leben bereitete. Die Bank wiederum hat bis heute zehntausenden Unternehmen und Projekten ins Leben geholfen. Denn die Idee, nicht nur „frei von etwas“, sondern gemeinschaftlich „für etwas“ zu sein,
Weil die GLS Bank erfolgreiches Wirtschaften konsequent mit sozialer Verantwortung und dem Schutz der Umwelt verbindet, ist sie bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden; wie etwa der renommiertesten deutschen Auszeichnung, dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis als nachhaltigstes Unternehmen, Platz eins beim Fair Finance Guide und bereits zum 9. Mal als Bank des Jahres.
Die Triodos Bank möchte mit den Einlagen ihrer Kunden Projekte und Unternehmen mit sozialem, ökologischem oder kulturellem Mehrwert unterstützen. Als eine der ersten Banken investierte sie in erneuerbare Energien. 1990 legte sie über Triodos Investment Management erstmals Fonds auf. Im Laufe der 1990er Jahre wurden Mikrofinanzfonds für Entwicklungsländer eingeführt.[16]
Die Bank erweiterte ihr Fondsportfolio um die Bereiche Fairer Handel, SRI (Socially Responsible Investment), Immobilien und Kultur.[16] Derzeit bietet die Bank u. a. Fonds in den Bereichen erneuerbare Energien, SRI und Mikrofinanz an.[17] In den folgenden Jahren weitete die Triodos Bank ihre Geschäftstätigkeit in Belgien, England, Spanien. öffnete die Triodos Bank auch in Frankfurt am Main Deutschland (2009) und in Frankreich 2013 eröffnet[3].
Die Triodos Bank Deutschland ist eine Direktbank. Kredite vergibt die Bank ausschließlich an Unternehmen, Organisationen und Projekte, die sie für sozial, ökologisch und kulturell ausgerichtet hält.[20] Des Weiteren vertreibt die Triodos Bank in Deutschland nachhaltige Investmentfonds (sog. SRI-Fonds), die strengen Ausschlusskriterien und hoher Transparenz unterliegen.[21]
Zum 31.12.2015 betrug das Geschäftsvolumen der Triodos Bankengruppe rund 12,3 Milliarden Euro,[3] sie vergab über 44.000 (2015) Kredite[3]und betreute in Europa über 700.000 Kundenkonten.
Texte: Wikipedia.org
Galerie/Medien
Entwicklung
Das typische Medium des Wirtschaftsleben ist das Geld. An der Gestaltung des Geldes liegt es, ob eher die Zusammenarbeit oder der Wettbewerb gefördert wird. Das Geld ermöglicht als abstraktes Zahlungsmittel die Arbeitsteilung und Spezialisierung und dadurch eine hohe Produktionseffizienz, die viele Millionen Bedürfnisse befriedigen kann. Bei der Produktion des Chiemgauers können die Vorteile der Arbeitsteilung bereits hautnah erlebt werden, wenn nicht eine Person alle Arbeitsschritte selbst macht, sondern die Arbeitsschritte aufgeteilt und hintereinander ausgeführt werden. Eine Verdreifachung der Arbeitsgeschwindigkeit ist die Folge. In der Industrie kann die Produktivität durch die Spezialisierung verhundertfacht und vertausendfacht werden. Die weltweite Arbeitsteilung sieht sich jedoch auch Grenzen gegenüber, die in der Praxis gerne missachtet werden: Der ökologische Fußabdruck des weltweiten Produzierens fließt ebensowenig in den Endpreis ein wie die sozialen Kosten des grenzenlos und unruhig umher wandernden Kapitals. Wenn Schüler auf der einen Seite erleben, wie mit Geld auf Kosten des „Humankapitals“ spekuliert wird und welche Macht die Konzentration von Geld entfalten kann, entsteht eine Betroffenheit, die viel zu selten in ein konstruktives Tun mündet. Dabei gäbe es etliche Möglichkeiten, wie sich Schüler kreativ bemerkbar machen können und viel unvoreingenommener wie Erwachsene echte Lösungsansätze entwickeln können.